Für unseren zweiten Besuch in diesem Jahr hatten wir uns Gäste aus Omaha/Nebraska in den USA eingeladen. Sie kamen am Sonntag, den 01. September am Nachmittag mit dem Zug aus Hamburg an, denn sie hatten bereits zuvor ein paar Tage beim Club in Norderstedt verbracht. Bei Kaffee im Schlossbucht Café wurden dann schnell die Kontakte zwischen Gastgebern und Gästen hergestellt.
Am Montag, den 02.09.2019 trafen wir uns mit den Clubmitgliedern von Friendship Force Omaha/USA um 10:00 Uhr vor dem Schlosspark-Center zu einem Stadtrundgang durch Schwerin. Ein Stadtführer zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und erklärte Schwerins Geschichte. Die amerikanischen Gäste bekamen so einen ersten Eindruck von der Hauptstadt von M/V. Die Tour endete am Rathaus, wo Daniel Meslien, erster Stellvertreter des Stadtpräsidenten, die Gäste aus Amerika begrüßte und in seiner Willkommensrede die Bedeutung des internationalen Austausches hervorhob. Nachdem wir dann einen kleinen Imbiss genießen konnten, gab es eine Schlossführung vom Keller bis zum Dach, geleitet von Irmela. Das war natürlich der Höhepunkt für uns alle und bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Den Tag beendeten wir bei gutem Essen und interessanten Gesprächen in den Gastfamilien.
Der zweite Tag (03.09.) unseres Ausflugsprogramms führte uns ins Kloster Dobbertin im gleichnamigen Ort. Per Auto erfolgte die Anreise unserer Gäste mit ihren Gastgebern.
In der Klosterkirche erfuhren wir, durch Herrn Dr. Cartellieri, wissenswertes aus der Vergangenheit und Gegenwart des Klosters. Früher ein Nonnenkloster der Benediktiner, später ein adliges Damenstift. Heute gehört es zum Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH und beherbergt auch eine Schule für individuelle Lebensbewältigung.
Nach der Besichtigung und nachdem wir im „Brauhaus“ unsere knurrenden Mägen gefüllt hatten, gab es anfangs etwas Verwirrung auf welchem Weg wir nun zur Bootsanlegestelle kommen. Aber lange Rede kurzer Sinn, letztendlich schlugen wir den richtigen Weg ein und schlenderten bei gutem Wetter am malerischen Ufer des Dobbertiner Sees der Anlegestelle entgegen. Unterwegs entspann sich so manches Gespräch mit unseren amerikanischen und kanadischen Gästen, manchmal auch etwas anstrengend. Man ist eben doch kein Muttersprachler.
Während unserer 90-minütigen Bootstour erfuhren wir etwas über Tier- und Pflanzenwelt und über die Dorfgeschichte und konnten außerdem die Flugkünste von Seeadlern bewundern; wie auf Bestellung. Die Aussicht auf die Umgebung und das Dobbertiner Kloster war der Abschluss eines gelungenen Tages.
Am Mittwoch, den 04.09.2019 fuhren wir mit dem Zug nach Wismar. Dort erwartete uns unser FF— Mitglied Marita Fauk. Sie war unsere Stadtführerin für diesen Tag und hatte uns viele interessante Dinge zu berichten. Den Lunch nahmen wir im historischen Brauhaus am Hafen ein. Bis zur Rückfahrt blieb dann noch etwas Zeit, so dass jeder noch individuell bummeln konnte. Es war für Alle ein schöner Tag und das Wetter zeigte sich von der besten Seite.
Am vierten Programmtag, am Donnerstag, fanden sich alle pünktlich um 10:00 Uhr vor dem Freilichtmuseum für Volkskunde in Schwerin-Mueß ein. Während der Führung durch das Museum erhielten unsere Gäste von der Leiterin Gesine Kröhnert Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt der Bewohner eines mecklenburgischen Dorfes vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Mobiliar bzw. die zur Schau gestellten Gegenstände, z. B. im Haushaltsbereich, weckten bei einigen Gästen Kindheitserinnerungen. Mit großem Interesse wurde den Ausführungen über die Bienenwelt von Volker Janke gefolgt, der ebenfalls den Lebenszyklus von Seidenraupen erläuterte. Mit der Besichtigung eines original eingerichteten Klassenraumes einer einklassigen Dorfschule um 1880 fand die Führung ihren Abschluss.
Nun machten sich alle auf den Weg nach Zippendorf, wo in zwei Gruppen mit Riesenspaß geboßelt wurde. Anschließend stärkten sich alle beim Picknick mit Kartoffelsalat, Würstchen und Buletten.
Nach dem Essen stand die Besichtigung der Schleifmühle auf dem Programm. Die spannende einstündige Führung brachte unseren Gästen die 300-jährige Geschichte der Schleifmühle und ihre ganz besondere Geschichte zum Schweriner Schloss näher. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier vorrangig dekorative Steinplatten, Sarkophage, Denkmalsockel und Kamineinfassungen aus tonnenschweren Granitfindlingen geschliffen. Neben diesen „großen Steinsachen“ wurden die aus heimischen Mineralien in Handarbeit gefertigten kleinen Schmuckgegenstände sehr bewundert und von einigen unserer Gäste als Andenken mitgenommen. In gemütlicher Kaffeerunde klang wieder ein erlebnisreicher Tag in Schwerin aus.
Am Freitag war das große Schloss in der kleinen Stadt Ludwiglust unser Ausflugsziel. Die gesamte Anlage – Schloss, Park, Kaskade, Schlosskirche und Stadt – imponierte unsere Besucher schon auf den ersten Blick. Die Führung durch den frisch renovierten östlichen Schlossflügel vermittelte einen Eindruck von der Pracht, mit der sich die Herzöge im 18. Jahrhundert umgaben. Sie bauten aber auch kostenbewusst: Nicht alles, was dort glänzt, ist Gold. Papiermaché ist das Material, das die Räume luxuriös erscheinen lässt. Ein Gang durch Schlosspark im Stil eines englischen Landschaftsparks sowie die Besichtigung eines der ungewöhnlichsten Kirchenbauten Deutschlands rundeten den erlebnisreichen Tag ab.