Am frühen Nachmittag des 12. September 2017 empfingen die Gastgeber unseres Clubs 11 Gäste aus Sapporo auf dem Schweriner Hauptbahnhof. Nachdem die Koffer in die Autos verladen wurden, ging es direkt zur Anlegestelle der Weißen Flotte. Bei einer Schiffsrundfahrt erhielten die Gäste einen ersten Eindruck von unserer „Stadt der Seen und Wälder“. Trotz des unbeständigen Wetters waren alle gut gelaunt und freuten sich auf eine gemeinsame Woche.
Am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Wismar. Bei Wind und Regen führte unserer Clubmitglied Marita die Gruppe durch die Stadt. Im Restaurant „Zum Alten Schweden“ konnte man sich dann bei einem gemeinsamen Mittagessen ein wenig aufwärmen. Als die Teller serviert wurden, staunten die Gäste über die riesige Portion, die für die meisten unmöglich zu schaffen war.
Für den Nachmittag war Freizeit geplant, die aufgrund des Wetters vorzugsweise bei Kaffee und Kuchen mit einem Dach über dem Kopf verbracht wurde.
Am Donnerstagvormittag konnten unsere Gäste Schwerin bei einem Rundgang mit der Stadtführerin Theresa Beck kennenlernen. Ein besonderes Ereignis war der anschließende Empfang beim Stadtpräsidenten Herrn Nolte. Am Nachmittag gab es eine Führung durch das Schlossmuseum.
Freitag stand eine Fahrt nach Ludwigslust auf dem Programm. Herr Dr. Hempelmann führte die Gäste durch den Schlosspark. Auch in die Kirche St. Helena und St. Andreas konnten die Gäste einen Blick werfen, wo Herr Hempelmann einiges über die Geschichte der Kirche zu erzählen hatte. Mittagessen gab es in der „Alten Feuerwache“. Hier bekamen alle ein traditionelles Bauernfrühstück und anschließend einen Schwedeneisbecher.
Zurück in Schwerin trafen sich die Gastgeber mit ihren Gästen zum gemeinsamen Abendessen in der „Strandperle“ in Zippendorf. Es war ein lustiger Abend mit interessanten Gesprächen und Austausch von Erlebnissen.
Das Wochenende wurde individuell mit den Gastgebern verbracht. Es wurden Ausflüge in umliegende Orte gemacht oder Events besucht, wie z. B. das Gadebuscher Erntefest oder das Kürbisfest in Langen Brütz. Selbst beim UNICEF-Lauf um den Pfaffenteich waren Gäste dabei.
Montag war dann auch schon der letzte Tag des Besuches. Am Vormittag konnten unsere Gäste die Funktion der Schleifmühle in Aktion bestaunen und erfuhren eine Menge über deren Geschichte. Für ein abschließendes Gruppenfoto kletterten sie sogar mit einer Leiter auf den 38 t schweren Findling gegenüber der Schleifmühle.
Danach ging es bei wunderschönem Wetter durch den Schlossgarten zum Schweriner Schloss. Nach einem Mittagessen in der Kantine führte Irmela, die ebenfalls Mitglied unseres Clubs ist, durch das Schloss. Ein besonderes Highlight war der Ausblick von den Dächern des Schlosses.
Bei der Farewell Party im Dörphus in Groß Rogahn ließen wir am Abend bei guter Stimmung die gemeinsame Woche ausklingen. Die Gäste überraschten uns mit „Nankin Tama Sudare“, einer traditionellen japanischen Performance mit lose gewebten Stöcken. Danach führten sie einen japanischen Tanz auf, bei dem später auch die Mitglieder unseres Clubs zum Mittanzen aufgefordert wurden.
Auch wir als Gastgeber gaben zwei Lieder aus unserer Heimat zum Besten. Bei den Rhythmen von Herrn Pastor sien Kauh konnten auch die japanischen Freunde nicht mehr ruhig auf ihren Plätzen sitzen bleiben. Es wurde getanzt und geklatscht.
Die Woche war für alle eine Bereicherung. Neue Freundschaften wurden geschlossen.
Unsere Gäste lernten eine neue Kultur kennen, erfuhren viel über das Leben in Deutschland und auch kulinarisch machten sie einige neue Erfahrungen. Obwohl sich das deutsche Essen deutlich vom japanischen unterscheidet, schmeckte den Gästen so ziemlich alles aus der deutschen Küche. Vor allem das Bier und das Brot waren sehr beliebt. Oft war das Wort „oishī“ zu hören, was so viel bedeutet wie „schmeckt gut“.
An den gemeinsamen Abenden in der Familie oder bei Freunden wurde sich über verschiedene Themen, vom Leben im Allgemeinen bis hin zur Politik, ausgetauscht. Auch wenn die gemeinsame Sprache Englisch war, waren die Gäste sehr daran interessiert, ein paar Worte in Deutsch zu lernen. Aber auch die Gastgeber versuchten sich an dem einen oder anderen japanischen Ausdruck.
Dienstag früh verabschiedeten wir unsere Gäste am Schweriner Hauptbahnhof. Bevor sie abreisten luden sie uns zu einem Gegenbesuch nach Sapporo ein.
Ramona