FF Terê-Rio auf dem SchlachtermarktAustausche werden durch Friendship Force International immer mit einem Vorlauf von ca. zwei Jahren geplant. Jedoch wirft das aktuelle Geschehen in den Klubs diese Planung ab und an über den Haufen. So auch mit dem Austausch 10703 der FF Terê-Rio im Vorfeld der Weltkonferenz eigentlich nach Lübeck führen sollte. Im Zuge der Abtrennung von FF-Lübeck und der Gründung unseres eigenen Klubs wurde beschlossen, den Austausch mit den Brasilianern durch FF Schwerin durch führen zu lassen.
Diese Vorgeschichte und der anschließende Besuch der Weltkonferenz in Hamburg brachte einige Schwierigkeiten mit sich. Bisher gab es noch kein Standardprogramm über die Aufenthaltsdauer von sieben Tagen, ein Ausflug nach Hamburg machte nicht recht Sinn und für die Gestaltung des Lübeck-Tages gab es keine Erfahrung, da die Lübecker diesen Tag bisher immer organisiert hatten. Für den Austausch hatten sich 12 Freunde angemeldet. Auf Grund eines Krankheitsfalles waren es jedoch dann nur 11 Teilnehmer. Unsere Gäste kamen am Freitagmittag mit dem Zug auf dem Schweriner Hauptbahnhof an, wo sie von den künftigen Gastgebern in Empfang genommen wurden. Da wir den Tag noch für einen Stadtrundgang nutzen wollten, wurde das Gepäck in den Autos verstaut und dann ging es auch schon los.
Geführt von Kurt ging es vom Bahnhof am Pfaffenteich entlang zur Mecklenburgstraße. Durch die Schmiedestraße ging es weiter zum Markt, wo Kurt am Denkmal Heinrich des Löwen die Geschichte der Gründung Schwerins erläuterte. Vom Markt aus, der Puschkinstraße folgend, ging es in Richtung Schloß. In der Kantine des Finanzministeriums wurde, um Mittag zu essen, ein Stopp eingelegt. Da gab es natürlich schon eine Menge zu erzählen und auch das Programm, das an jeden Gast verteilt wurde und über die geplanten Aktivitäten informierte, fand großes Interesse. Gut gestärkt ging es nun weiter zum Höhepunkt des Tages – Rundgang ums Schloß und durch den Schloßgarten. Gegen 16:00 Uhr warteten dann alle Gastgeber mit den Autos am Ausgang des Schloßgartens. Nun ging es in die Quartiere um sich frisch zumachen, denn zum Abendessen hatten wir uns in den Radeberger Bierstuben verabredet.

Das sich anschließende Wochenende wurde durch die Gastgeber individuell gestaltet. Einige unserer Mitglieder hatten sich zu einer Fahrt nach Waren verabredet, andere fuhren mit ihren Gästen nach Berlin oder es wurden Ausflüge in die Umgebung gemacht. Schwerin selbst bot ja an dem Wochenende mit dem Drachenbootfest und anderen Veranstaltungen viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Nach einem entspannten Wochenende trafen sich Gäste und Begleiter am Montagmorgen zur Exkursion nach Lübeck. Mit dem Zug wurde Lübeck schnell erreicht, wo uns an der Brücke vor dem Holstentor ein Stadtführer in Empfang nahm. Die Stadtführung mit einem anderen Stadtführer als bisher von FF Lübeck bekannt, zeigte wieder neue Aspekte der Hansestadt. Das Mittagessen wurde bei Karstadt eingenommen und schmeckte allen sehr gut. Es ist für weitere Lübeckbesuche zu empfehlen. Am Nachmittag stand Freizeit auf dem Programm, so dass jeder die Stadt noch einmal auf eigene Faust erkunden konnte. Bei unseren Brasilianerinnen stand natürlich auch Shoping im Vordergrund der Freizeitaktivität. Kurz nach 17:00 Uhr ging es dann mit dem Zug zurück nach Schwerin.

Für Dienstag stand ein Ausflug nach Bad Doberan und Kühlungsborn auf dem Programm. Dankenswerter Weise hatten sich einige Gastgeber bereit erklärt, mit ihren Privat-Pkw die Fahrten durchzuführen, so dass auf eine aufwendige Zug- und Busfahrt verzichtet werden konnte. Leider war die Führung im Doberaner Münster nicht besonders gut. Ich hoffe jedoch, dass sie einen Eindruck von der Geschichte Mecklenburgs vermittelt hat.
Diesmal hatte uns Petrus im Stich gelassen, so dass unser geplantes Picknick nicht im Park stattfinden konnte. Mit guten Worten und einer anschließenden kleinen Spende wurde für uns ein Gemeinderaum frei gemacht, wo es dann reichlich zu essen gab.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die Fahrt mit dem Molli nach Kühlungsborn. Dabei zeigte sich wiedermal, wie fotogen der Molli ist, denn unsere Brasilianischen Freunde machten viele Fotos bei der Einfahrt des Mollis in die schmalen Straßen von Bad Doberan. Autofahrer und Zugfahrer trafen sich eine halbe Stunde später am Bahnhof Kühlungsborn Ost zu einem Bummel durch die Stadt. Auch zeigte sich Klärchen wieder, so dass alle eine kleine Verschnaufpause auf einer Bank an der Strandpromenade genießen konnten. Auf der Heimfahrt war es wahrscheinlich nicht nur in unserem Auto recht still, denn unsere Gäste hatten wieder viel gesehen und das macht bekanntlich müde.

Am Mittwochabend wollten wir unseren Gästen weitere interessante Dinge in Schwerin zeigen. Der Besuch der Designschule in der Bergstraße mit dem Bereich Modedesign gehörte ebenso dazu wie die Führung durch den NDR. Da Ferien waren und keiner der Studenten anwesend war, konnten in der Designschule leider nur die Räumlichkeiten und einige Ausstellungsstücke angesehen
werden. Die Führung vom stellvertretenden Geschäftsführer der Designschule, Herrn Harring war für alle dennoch sehr interessant.
Auf dem Weg zur Dampferanlegestelle erläuterte Kurt noch einige Details zur Stadtgeschichte und zeigte unseren Freunden den Brunnen mit „Herrn Pastor sien Kauh“.
Mit dem Dampfer ging es nach Zippendorf, wo ein Imbiss eingenommen wurde. Gut gestärkt wanderten wir anschließend zum NDR, wo Marko Vogt unsere Gruppe durch die Studios führte. Das gab natürlich ein Hallo, als Marko unsere Gäste auf Portugiesisch begrüßte. Wie immer war es sehr kurzweilig mit ihm und die Zeit verging wie im Fluge.

Am Abend fand dann die Farewell Party im Jugendhaus der Caritas in Lankow statt. Unsere kochenden Frauen und Männer hatten die unterschiedlichsten kulinarischen Genüsse gezaubert, so dass für jeden etwas dabei war. Nach den obligatorischen Ansprachen versuchten die Mitglieder von FF-Schwerin ein kleines Kulturprogramm dar zu bieten, was jedoch noch viel Verbesserungspotential besitzt. Die von unseren brasilianischen Freunden vorgetragen Lieder hatten da schon ein höheres Niveau.Mit der richtigen Musik kam dann auch Partystimmung auf und alle haben getanzt.

Der Donnerstag führte uns diesmal wieder mit dem Zug nach Wismar. Eine Stadtführerin zeigte unseren Gästen die historische Altstadt mit den Denkmalen der Backsteingotik und erläuterte die mit der schwedischen Herrschaft verknüpfte Geschichte der Hansestadt. Zum Mittag gab es dann ein deftiges Mecklenburger Gericht – Rippenbraten. Mit etwas Freizeit zum Schauen und Shoppen klang der Tag in Wismar aus.
Am Freitag war es dann schon wieder so weit. Es hieß Abschied nehmen. Nicht von fremden Gästen sondern von Freunden. Eine Woche intensives Beisammensein hatte neue Freundschaften geschlossen.

HJK

Programm für den Austausch