Unsere ersten Gäste im Jahr 2023 waren aus dem Bundesstaat Arizona angereist. Wie sich im Verlauf der Begegnung herausstellte, bevorzugen sie das warme Klima im Süden der USA als „Snowbirds“. Aber auch aus anderen Bundesstaaten waren einige Teilnehmer für den Besuch unseres Clubs vom 09.05. - 16.05.2023 angereist.
Die Gäste kamen gegen 15:00 Uhr mit dem Zug auf dem Hauptbahnhof in Schwerin an, wo sie durch uns herzlich Willkommen geheißen wurden.

Unser Koordinator für diesen Austausch - Hans-Jürgen - hatte für das erste Kennenlernen ein wunderbares Café am Schweriner See reserviert und bei Petrus das schönste Willkommens-Wetter bestellt. 
In diesem tollen Ambiente fiel jedem aus unserem Club schnell die passenden englischen Vokabeln zum gegenseitigen Kennenlernen ein. Hausgebackene Kuchen und Torten und aromatischer Kaffee sorgten bei allen Gästen und Gastgebern für Wohlbefinden und gute Stimmung, so dass ein sprudelnder Austausch begann, der mit dem ersten Gruppenfoto beendet wurde.

Gut gelaunt trafen wir uns am nächsten Tag,  Mittwoch 10.05.2023, zur Stadtführung mit Teresa, die wie immer zuverlässig und gut verständlich unsere schöne Landeshauptstadt präsentierte und in unseren Gästen dankbare Zuhörer fand.

Viele Details der Geschichte, der Architektur und des Lebens der Schweriner vor dem Mauerfall 1989 konnten unsere Freunde aus Tuscon erfahren. Am Nachmittag wurde es etwas beschwerlicher. Viele Stufen waren zu erklimmen, um die Schönheiten unseres Schlosses im Inneren und dessen Geschichte zu erleben. Und natürlich durfte die Legende vom Schloßgeist „Little Peter“ nicht fehlen.

Der nächste Tag (11.05.) wurde zu Beginn durch eine Fahrplanstörung beeinträchtigt und forderte von Hans-Jürgen das ganze Können in puncto Umplanung und Information an alle Beteiligten. Mit einer Stunde Verspätung konnten wir in Wismar dann aber doch unserer Stadtführerin Marita am Bahnhof begrüßen und durch sie eine sehr interessante Stadtführung erleben.

Die bedeutenden, großen Kirchen der Backsteingotik und insbesondere das Innere der Sankt Georgen Kirche mit ihrem hohen Schiffen beeindruckte unsere Gäste sehr. Besonders beeindruckt waren unsere Gäste von der Leistung der Wismaraner, durch Spenden und Eigenleistungen die im 2. Weltkrieg zerstörte Georgenkirche zu einer Stätte der Musikkunst und des Theaters einzurichten. Die Besonderheit Wismars als traditionsreiche Hafenstadt und ihre Mitwirkung im Bund der Hanse vervollständigten die tolle Präsentation von Maritas Heimatstadt. Dazu passte das gemeinsame Mittagessen in Wismars ältester und berühmtester Gaststätte, dem „Alten Schweden“, der zum Gaumenschmaus noch mittelalterliches Ambiente mit vielen historischen Dekorationen hinzufügen konnte.

Mit dem Besuch des Münsters in Bad Doberan am Freitag, 12.05.2023, konnten wir unsere Gäste aufs Neue mit Details aus 800 Jahren Geschichte in Bewunderung versetzen. Das Münster mit seinen religiösen und weltlichen Ausstattungen, wie Gestühl, Orgel oder Gräbern von Mitgliedern der herzoglichen Familie vermittelt einen guten Eindruck vom Zusammenspiel des Klerus mit den mecklenburgischen Herrschern. Insbesondere wenn dieser Zusammenhang von unserem Domführer sehr interessant erklärt werden konnte. 

Das anschließende Picknick im Johann-Sebastian-Bach-Garten, unmittelbar neben dem Münster gelegen, wurde zu einem Gaumnenschmaus. Die von unseren Mitgliedern mitgebrachten Speisen und Getränke schätzten alle Beteiligten sehr und genossen sie bei strahlendem Sonnenschein unter dem schattigen Blätterdach einer Blutbuche.

Das nächste Tagesziel war die Ostseeküste in Kühlungsborn. Und wie gelangt man am Besten dorthin? Mit der Traditions- Kleinbahn Molly, die schnaufend und dampfend durch eine schöne Landschaft nach Kühlungsborn fährt. Hier konnten die Gäste das maritime Flair dieses schönen Seebades bei einem Strandspaziergang, auf der Seebrücke oder in den Cafés genießen.

Der folgende Sonnabend und Sonntag waren für individuelle Programme in den Gastgeberfamilien vorgesehen. Am Sonnabend nutzen die meisten Gastgeber die Möglichkeit, die Mahn- und Gedenkstätte in Wöbbelin zu besuchen. Veronika, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr in diesem Museum absolviert, wies auf die schändlichen Gräueltaten in der Zeit des Faschismus hin, die im Konzentrationslager in Wöbbelin in den letzten Kriegstagen passierten und durch die Befreiung der amerikanischen Armee am 02.05.1945 ihr erlösendes Ende nahmen. Diese Ereignisse berührten unsere amerikanischen Freund sehr, besonders weil hier eine starke Verbindung von dunkler deutscher Geschichte und ihrer Befreiung durch die amerikanischen Soldaten besteht.

Nach diesen vielfältigen Erlebnissen in den vergangenen sechs Tagen hieß es am Montag, 15.05.2023, sich auf den bevorstehenden Abschied einzustellen. Dieser Tag begann mit einem „Bosel- Spaß“ am Zippendorfer Ufer des Schweriner Sees mit anschließender Überfahrt mit einem Schiff nach Schwerin.

Mit der Farewell- Party am Abend im Groß Roganer „Dörphus“ endete der 7-tägige Aufenhalt unserer amerikanischen Gäste aus Tuscon (Arizona). Bei einem gemeinsamen Lieder- und Tanzprogramm beider Clubs wurden Erinnerungen und Erlebnisse dieser Tage ausgetauscht. Alle Teilnehmer drückten ihre Freude über die gemeinsam verbrachte Zeit aus und bedankten sich gegenseitig für Gastfreundschaft, Organisation und den verbindenden Geist dieser Begegnung. [Ewald]